Liberales Judentum
Das progressive Judentum in seiner liberalen und reformorientierten Ausprägung ist eine der Denominationen innerhalb der der jüdischen Religionsgemeinschaft. Seine Ursprünge sind vor allem im Deutschland des 18. und 19. Jahrhunderts zu finden und gehen auf Ideen von Moses Mendelssohn, Israel Jacobson, Leopold Zunz, Abraham Geiger und Zacharias Frankel zurück.
Jude oder Jüdin ist, wer von einer jüdischen Mutter abstammt oder nach halachischen, also religionsgesetzlich festgelegten Regeln zum Judentum übergetreten ist.
Jüdische Frauen und Männer sind in allen religiösen Angelegenheiten einschließlich der Ordination von Frauen zu Rabbinerinnen gleichberechtigt, alle Menschen sind unabhängig von ihrem Familienstand oder ihrer sexuellen Orientierung gleichwertig.
Der Gottesdienst findet sowohl auf Hebräisch, als auch in der Landessprache statt. Die Gebote werden in den Gemeinden vermittelt, die Ausführung wird aber der verantwortlichen Entscheidung des Einzelnen überlassen.
Kennzeichnend für das progressive Judentum ist außerdem das Bekenntnis zur Demokratie und sozialer Gerechtigkeit innerhalb und außerhalb der jüdischen Gemeinschaft sowie eine offene Haltung gegenüber der nichtjüdischen Gesellschaft.
Bis zur Shoa bildete das liberale Judentum die Mehrheit der Juden in den Gemeinden in Deutschland. Organisiert sind die jüdischen reformorientierten, liberalen und progressiven Gemeinden in Deutschland in der UPJ, der Union progressiver Juden in Deutschland und weltweit in der World Union for Progressive Judaism.