Juden in Unna vor der Machtergreifung

Das älteste Zeugnis jüdischen Lebens findet sich in der Stadtgeschichte im Jahr 1336:

Dem Juden Samuel wurde von Markgrafen Adolf II. erlaubt, sich für acht Jahre in Unna niederzulassen. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts setzte zwar ein Aufschwung jüdischen Lebens in Westfalen ein, aber in der der zweiten Hälfte des 17. Jh. lebten in Unna lediglich sieben jüdische Familien.

Im Jahr 1885 lebten 146 Juden in Unna und die erste Synagoge in Unna wurde in den Stadtbüchern erwähnt. Sie wurde 1938 völlig abgebrannt.

Jahr 1901 kam es zu ersten Grabschändungen auf dem jüdischen Friedhof an der Massener Straße. Juden in Unna waren aber dennoch als Bürger in die Gemeinschaft integriert, einige Juden nahmen auch am ersten Weltkrieg teil und wurden sogar ausgezeichnet.

Nach der Jahrhundertwende entstanden mehrere jüdische Vereine, so wie z.B. der 1902 gegründeten Ortsverein „für jüdische Geschichte und Literatur“ 1909 eine Ortsgruppe der „Vereinigung für das liberale Judentum“. Sie war sogar bis 1936 aktiv. 1920 gab es in Unna auch eine Ortsgruppe der „Zionistischen Vereinigung für Deutschland“.

Anfang 1933 war etwa ein Prozent der Einwohner in Unna jüdisch: Es gab 156 Juden in Unna.

Schon am 28. März 1933 kam es in Unna zu größeren antisemitischen Ausschreitungen.

Die Namen aller Juden aus Unna, die in der Nazizeit ums Leben kamen, sind in der neu gebauten Synagoge der Gemeinde „haKochaw“ auf beeindruckende Weise verewigt.

Von 1905 bis 1942 gab es in Unna ein Altersheim für Menschen mit jüdischem Glauben.