Der jüdische Friedhof

Die Stadt Unna hat zwei jüdische Friedhöfe. Der erste Friedhof ist heute nicht mehr erkennbar, er befindet sich etwa zwischen Morgen- und Bahnhofstraße und war bis 1853/54 in Gebrauch. Der zweite jüdische Friedhof an der Massener Straße / Beethovenring wurde vor über 150 Jahren gegründet und war anschließend von 1854 bis 1942 durchgängig in Benutzung. Eigentümer ist der Landesverband der jüdischen Gemeinden von Westfalen-Lippe.

Über 160 alte Grabmale säumen den Hauptweg, teilweise sind die Inschriften in deutscher oder hebräischer Sprache nach den Jahren nur noch schwer lesbar. Auch der Grabstein von Helene Culp, die am 29. April 1854 als erste auf dem jüdischen Friedhof bestattet wurde, ist noch vorhanden. Jüdische Gräber bleiben für immer bestehen, die ewige Totenruhe ist sehr wichtig im Judentum. Deshalb werden jüdische Friedhöfe auch „Beit Olam“ (hebr.: Haus der Ewigkeit) genannt. Es ist unüblich Gräber zu bepflanzen, statt dessen legen Besucher kleine Steine auf den Grabstein. Männer müssen beim Betreten des Friedhofs eine Kopfbedeckung tragen.

Die Gemeinde „haKochaw“ hat den Friedhof am 27. Oktober 2020 wieder eingeweiht. Damit ist der Friedhof nicht mehr nur eine Gedenkstätte, sondern auch wieder ein „Haus des Lebens“ – eine der weiteren Bezeichnungen für einen jüdischen Friedhof.