Projekt “1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland” 2021-2022

Bereits seit 1700 Jahren ist jüdisches Leben in Deutschland und seit über 700 Jahren in Unna – und seit 2009 wieder neu erblüht – nachweisbar. Am 11. Dezember 321 erlässt der römische Kaiser Konstantin für Köln ein Edikt (Gesetz), welches besagt, dass Juden städtische Ämter in den Kurien, den römischen Stadträten, bekleiden durften. Eine frühmittelalterliche Handschrift dieses Dokuments befindet sich heute im Vatikan.

Mit nahezu 30 Veranstaltungen begleiten die Gemeinde und die Kreisstadt Unna das offizielle Festjahr 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland in den Jahren 2021 und 2022, wobei der Schwerpunkt der Vermittlung jüdischen Lebens in der Jüdischen Gemeinde „haKochaw“ stattfindet, sowie in der Sukka, der provisorischen Laubhütte der Gemeinde.

Die Gemeinde bietet Synagogenführungen an, die Gemeinderabbinerin erzählt, wie das liberale Judentum im 19. Jahrhundert im deutschsprachigen Raum zwischen jüdischer Tradition und Religion in der Zeit der sozialen, politischen und ökonomischen Veränderung entstanden ist  und wie liberale Juden und Jüdinnen heute leben. Bei Musik- Literatur- und Diskussionsabenden werden Schicksal, Alltag und Kultur vorgestellt. Ein Vortrag, was Wein ‚koscher‘ macht, ist begleitet von einer koscheren Weinprobe.

Der zeitkritische Filmklassiker „Masel Tov Cocktail“ incl. einem gesonderten Angebot speziell für Schulklassen wird gleich mehrfach vorgeführt. Außerdem gibt es die Gelegenheit zum Austausch mit einem Nachfahren von Holocaustüberlebenden aus Unna, der anlässlich der Verlegung eines Stolpersteins für seine Eltern extra aus Peru anreist. Führungen quer durch das Stadtgebiet auf den Spuren von vergangenem und heutigen jüdischem Leben in Unna runden das Programm ab.

https://www.juedischeslebeninunna.de/de/termine/archiv